Bergtour Graslitzen (2.044 m)

Schwierigkeitsgrad: schwer
  • 11 km
    Strecke
  • 8.8 h
    Dauer
  • 610 hm
    Tiefster Punkt
  • 2023 hm
    Höchster Punkt
  • 1405 hm
  • 1450 hm

Graslitzen (2.044 m)

Die Graslitzen ist einer der letzten mächtigen Gipfel in den östlichen Ausläufern der Gailtaler Alpen im Osten. Mit 1.425 Aufstiegsmetern ist die Besteigung dieses herrlichen Aussichtsberges mit seinem langen Bergrücken eine konditionell durchaus anspruchsvolle Tagestour.
Equipment
Diese ist je nach Jahreszeit unterschiedlich. Immer mit dabei ist aber:

Funktionelle Wanderbekleidung, Windjacke, Kopfbedeckung, Regenbekleidung/-schutz, Bergschuhe, Verpflegung, ausreichend Getränke (unterwegs kein Wasser), Wechselwäsche, diverses persönliches wie Fotoapparat, Handy, Sonnenschutz, Sonnenbrille, Erste-Hilfe-Set, etc.

Wegbeschreibung

WEGBESCHREIBUNG (Anstieg):

Vom Parkplatz in Förolach wandern sie immer geradeaus aufwärts in den Ort hinein, wo sie nach ein paar Minuten auf einen gemauerten viereckigen Dorfbrunnen treffen. Hier informieren sie an einer Hausecke zahlreiche Hinweisschilder über diverse Wanderziele. Sie folgen dem Schild „Kirche St. Steben“ und kommen gleich darauf in einem ca. 300 m langen Hohlweg an den letzten Häusern des Ortes vorbei. Dieser Weg endet am Rande einer Schottergrube. Von hier aus gehen sie nach rechts auf der Schotterstraße weiter durch den Wald und achten darauf, dass sie nach ca. 400 Metern die Abzweigung nach links in einen immer schmäler werdenden Forstweg nicht versäumen. Diesem folgen sie einige Minuten und treffen dann auf den Anfang eines gut sichtbaren und ausgetretenen Steiges, der sie nach links hoch zur Kirche St. Steben – vorbei an einer neu renovierten Kapelle - führt.

Die Bauherren der 1466 erstmals urkundlich erwähnte Kirche „zum heiligen Stephan Papst“ in St. Steben haben wohl den schönsten Standort entlang der Gailtaler Alpen in 1005 Metern ober dem Meeresspiegel der Adria gewählt. Der Bau mit seinem spätgotischen, 2-jochigen Chor und dem gedrungenen, 3-geschossigen barocken Turm ist auch nach über einem halben Jahrtausend noch jährlich Mittelpunkt zahlreicher Messfeiern und Ziel unzähliger Wanderer.

Genießen auch sie im Verlaufe einer kurzen Pause die Aussicht und verschwenden sie einige Gedanken, denn gleich geht es wieder zünftig weiter.

An der Ostseite des schmucken und originellen Bauernhauses neben der Kirche geht es auf einem leicht auszumachenden und markierten Steig einigermaßen steil aufwärts. Schatten spendende Föhren, steilwandige Felsen und eindrucksvolle kleine Schluchten sind nun ihre Begleiter. Imposant auch immer wieder nach links in den baumbesetzten tiefen Schluchtgraben.

Nach einer runden Stunde erreichen sie das Plateau des Geisrückens in 1527 m Höhe. Wenn sie hier wieder eine kurze Rast beim kleinen Wegkreuz einlegen, dann sind sie für die restlichen 400 Meter optimal gerüstet.

Hinter dem Kreuz führt der Weg am ostseitigen Berghang in Richtung Köstendorfer Alm, die sie nach guten 10 Minuten erreichen. Nach der einigermaßen verfallenen Almhütte schwenken sie nach links empor und befinden sich gewissermaßen auf der „Zielgeraden“. Vorbei an der einsam auf einer Waldlichtung stehenden Schnabelhütte zieht dann ein schmaler Waldsteig unaufhaltsam den Ostrücken der Graslitzen hinauf.

Gleich nachdem sie die Waldgrenze überschritten und einen letzten kurzen Bergrücken bewältigt haben, haben sie ihr erstes Tagesziel erreicht:

Das Gipfelkreuz „Graslitzen Ost“ in 1.932 m Höhe.

Der sich hier bietende Rundumblick bleibt ihnen auch für die nächsten Stunden erhalten. Denn nach der Gipfelrast nehmen sie die rund 1,3 km lange Gratüberschreitung in Richtung Westen zum Hauptgipfel in Angriff. Die wenig bedeutenden Zwischenerhebungen sind getrennt von sanft eingebetteten Kammsenken und sollten ihnen innerhalb der nächsten 45 Minuten keine wesentlichen Schwierigkeiten bereiten. Vorsicht ist an manchen Stellen trotzdem geboten.

Mit der Ankunft auf dem Hauptgipfel haben sie auch den zweiten Zieleinlauf geschafft und werden von der uneingeschränkten Rundumsicht überwältigt sein:

Nach Osten hin blicken sie auf die letzten Gipfel der Gailtaler Alpen, die mit dem mächtigen Dobratsch abgeschlossen werden. In Südosten präsentieren sich die Julischen Alpen in Slowenien und wenn sie sich nach Süden drehen, stehen sie Auge in Auge den Karnischen Alpen gegenüber. Und im Norden präsentieren sich die Hohen Tauern und die verschiedensten Berggruppen wie Glockner-, Kreuzeck-, Reißeck- und Ankogelgruppe, um nur einige zu nennen.

Das Gailtal mit dem Pressegger See und dem größten Schilfgürtel Kärntens liegt ihnen ebenso zu Füßen wie auch ihr Ausgangsort Förolach, wo ihr Auto auf sie wartet.

WEGBESCHREIBUNG (Abstieg):

Den Abstieg beginnen sie mit der Fortsetzung der Gratüberschreitung in Richtung Westen und steigen auf dem nachfolgenden NW-Kamm zum Förolacher Sattel (1840 m) ab. Von diesem wenden sie sich nach Süden, wo sie trotz der zahlreichen kleinen Geländestufen, die wie Steige aussehen, ihren spärlich markierten Abstiegsweg mit einige Fantasie finden werden. Dieser quert jetzt die steilen Bergwiesen unterhalb einzelner Felswände. Sie umgehen praktisch das Gipfelkreuz der Graslitzen. Nach einer halben Stunde absolvieren sie in einem kurzen Steilstück noch eine Art „Sonderprüfung“ und gelangen bald auf eine kleine Waldlichtung mit einer kleinen Jagdhütte – „die Gemauerte“ genannt (1454 m).

Vielleicht ist gerade jetzt wieder der Zeitpunkt da für eine kurze Verschnauf- pause, in der sie die notwendigen Kräfte für die letzten 835 Abstiegsmeter mobilisieren.

Am Ostrand der Lichtung finden sie den Beginn des Steiges, der sie bis ins Tal führen wird. Kalkulieren sie gute 1 ½ Stunden sein, dann sind sie wieder beim Auto oder lockern in 2 Stunden in den Wellen des Pressegger Sees ihre strapazierten Muskeln wieder auf.

Wie stand es doch so schön am Gipfelkreuz des Graslitzen-Ostgipfels: „Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden!“

Vielleicht haben sie diese Chance heute genützt…!

Lage & Anreise

Kötschach-Mauthen ist Teil der Urlaubsdestination Nassfeld-Pressegger See und liegt in Kärnten / Österreich direkt an der Grenze zu Italien.

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